Stadtbibliothek | Library Dornbirn


Design Educates Award

Baukultupreis

Bauherrenpreis

Bibliothek des Jahres 2025


Stadtbibliothek Dornbirn | Eingang Schulgasse | Foto Aldo Amoretti

Stadtbibliothek Dornbirn | Spielerisch am Spielplatz

Stadtbibliothek Dornbirn | Ein freigeformter Pavillon im Park

Stadtbibliothek Dornbirn | Ein freigeformter Pavillon im Park

Stadtbibliothek Dornbirn | Glasierte Keramikfassade | Bücher | Lettern | Zeichen

Stadtbibliothek Dornbirn | Konstruktion Keramikfassade

Stadtbibliothek Dornbirn | Leselounge | Innenansicht der Keramikfassade

Stadtbibliothek Dornbirn | Foyer mit Oberlicht | Freihandbereiche

Stadtbibliothek Dornbirn | Foyer mit empang und Oberlicht | Freihandbereiche | Foto Albrecht Immanuel Schnabel

Stadtbibliothek Dornbirn | Kinder Lesepodest mit spielerischer Form des Gebäudes

Stadtbibliothek Dornbirn | Baustelle September 2019

Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf | Eingang Jahngasse

Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf | Foyer

Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf  | Fassade Innen



Die Grundrissform der neuen Bibliothek besteht aus vier frei verbundenen Parabeln und wurde als zweigeschossiger Pavillon im Park zwischen Schulgasse und Jahngasse neben der bestehenden Stadtbücherei positioniert. Diese Form wurde gewählt, weil der alte Baumbestand dabei weitgehend erhalten bleiben und der Neubau durch seine Gestalt mit den unterschiedlichen rechtwinkligen Gebäuden der Umgebung kontrastieren sollten. Für die Bibliothek hat die physische Form der Parabel einen starken symbolischen Wert: Sie stellt den Bezug zur literarischen Form der Parabel her – und zwar zur Ringparabel von Gotthold Ephraim Lessing. Auf diese Weise macht die architektonische Formensprache die Grundwerte der Bibliothek sichtbar: Toleranz, Offenheit, Kommunikation auf Augenhöhe. 


Nicht nur das Bibliotheksgebäude interagiert mit der Umgebung, sondern ebenso die Bibliothek selbst: Sie dient als Verbindung zwischen der Innenstadt und verschiedenen kulturellen Einrichtungen am Rand der Innenstadt. Der ursprüngliche „Trampelpfad“ zwischen Schulgasse und Jahngasse führt durch das Gebäude und ermöglicht es, die Bibliothek als öffentlichen Raum zu erleben. Die Bibliothek verfügt dementsprechend über zwei Eingänge mit jeweils überdachten Vorbereichen. Dieses allen Menschen offenstehende Gebäude wird dadurch so unhierarchisch wie architektonisch möglich mit der umgebenden Stadt verbunden. 


Die äußere Fassade der Bibliothek ist als fixer Sonnenschutz konzipiert, dessen Geometrie in Übereinstimmung mit der Nutzung des Gebäudes von Bücherwänden, Bücherregalen, Zeilen mit Lettern, Buchstaben und Zeichen hergeleitet ist. Durch die Keramikfassade entsteht im Innenraum ein Spiel von Licht und Schatten, das den Innenraum zusätzlich belebt. Am Abend strahlt das Licht aus dem Gebäude und setzt mit seinen ornamentalen Mustern ein deutlich sichtbares Zeichen für Kultur und Bildung.


Das Tragwerk des Gebäudes wurde aus Stahlbeton und Stahlbeton-Verbundstützen konstruiert. Die Rahmenwirkung der Kerne in Verbindung mit den Überzügen des Oberlichts des Foyers stabilisiert das Gebäude gegen Horizontalkräfte. Entlang der Fassade und punktuell entlang des Foyers sorgen Stahlbeton-Verbundstützen für die Abtragung der Vertikallasten in die Außenwände des Untergeschosses, dessen Geometrie größtenteils der Lage der äußeren Stützen folgt. Punktuell werden die Stützen von Wandscheiben getragen, die teils im Erdgeschoss von der Geometrie des Untergeschosses auskragen und teils den Außenwänden im Untergeschoss vorgelagert sind. Das Gebäude ruht auf der Bodenplatte des Untergeschosses auf tragfähigem Boden.


Die zweischalige Fassade besteht an der Innenseite aus einem das Gebäude umschließenden Kranz aus fächerartig angebrachten raumhohen Holz-Alu-Fenstern mit Dreifachverglasung. In den Bereichen mit Arbeitsplätzen ergänzen schmale raumhohe geschlossene Lüftungsflügel die Verglasung. Transluzente Vorhänge entlang der Fenster wirken als Blendschutz und dienen zusätzlich der Raumakustik. An der Schwelle der Fensterrahmen wird die Zuluft über einen Belüftungsschlitz in die Räumlichkeiten eingebracht. 


Die äußere Fassade besteht aus 8 000 vertikalen und schräg stehenden Bausteinen aus frostsicherer, leicht ockerfarben glasierter Baukeramik, welche an tragenden gebogenen und perforierten Metallplatten befestigt sind. Die äußere Fassade wird im Erdgeschoss von einem Ring aus thermisch getrennten Stahlbeton-Kragplatten getragen und über Stahlstäbe punktuell von den Stahlbeton-Platten der Decken gehalten. Die Laibungen der überdachten Eingänge sowie die Fensterkästen im Obergeschoss wurden aus beschichtetem Metall gefertigt. Wände und Decken bestehen aus kühlem, glatten Sichtbeton, Böden und Inneneinbauten aus heller Eiche. Text: Christian Schmölz, Ulrike Unterthurner und Johanna Baumgartner / Stadtbibliothek Dornbirn




Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf | Grundriss Erdgeschoß

Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf | Grundriss Obergeschoß 

Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf | Untergeschoß





Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf | Schnitt mit zentralem Foyer


Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf | Die Bibliothek als Verbindung von Wohnbezirk und Innenstadt | Das Gebäude entlang eines Pfads im Park


Stadtbibliothek Dornbirn | Entwurf | Modell und Geometrie der Keramikfassade

 Google Earth 2018 | Die neue Stadtbibliothek Dornbirn | Ein Pavillon im Schulbezirk


Entwurf und Ausfertigung Wettbewerbsprojekt    1.Preis  2015

Planung Vorentwurf und Entwurf       2016-2017

Begleitung der Bauausführung      2018-2019

BGF 1.825M2 BRI 6.960M3 BK 6M

Auftraggeber: Stadt Dornbirn

Ein Gemeinschaftsprojekt mit Dietrich Untertrifaller Architekten ZT GmbH, Bregenz

Landschaft: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich

Fassade: Thomas Mennel, GBD Projects ZT GmbH, Dornbirn

Tragwerk: GBD ZT GmbH, Dornbirn

Haustechnik: GMI Ing. Peter Messner GmbH, Dornbirn

Elektrotechnik: Licht und Elektroplanungsbüro Andreas Hecht, Rankweil

Bauphysik: Ingenieurbüro für Bauphysik Bernhard Weithas, Lauterach

Farbberatung: Monika Heiss, Farbe & Design, Dornbirn
Signaletik: Sigi Ramoser Sägenvier DesignKommunikation

Bodenmechanik: 3P Geotechnik ZT GmbH, Bregenz

ÖBA: Albrecht Baumanagement GmbH, Dornbirn